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Summary ATACAMA

Hier finden sie die allgemeine Auswertung der CELESTE EXPEDITION  ATACAMA 2017 

Die spezielle Auswertung unserer Projekte finden sie unter:
- SCIENCE   Projekt 1 Summary   Gesundheit - Höhenakklimatiation 
- SCIENCE   Projekt 2 Summary   Drohne - Performance in grosser Höhe
- SCIENCE   Projekt 3 Summary   Bezinmotoren - Performance in grosser Höhe

Bericht / Fotos Copyright: Marcel Lüthi / Werner Bührer

Z U S A M M E N F A S S U N G

Unsere Reise in die grossen Höhen von Nordchile und den Südwesten von Bolivien verdiente wieder einmal den den Namen > Expedition. Wir haben die Grenzbereiche zwischen Möglichem und Unmöglichen oder von Mensch und Material gesucht und in diesen fantastischen Landschaften auch gefunden! Aufgrund unserer detaillierten Vorbereitungsarbeiten, Planungsarbeiten und mit der richtigen Ausrüstung konnten wir fast alle unsere Ziele auch unter schwierigen Umständen erreichen.

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Wir sind bei unserem Trip in eine kaum befahrene und wenig bekannte Region im äussersten Norden Chiles bis zum Länderdreieck Chile / Argentinien / Bolivien vorgestossen. Die wenigen Nebenstrassen, welche auf den Karten eingezeichnet sind, waren allerdings ungenau, nicht mehr vorhanden oder durch andere Routen ersetzt worden. 
Wir haben beachtliche Strecken in schwierigem Gelände Offroad zurückgelegt. Teilweise war die Streckenführung fahrtechnisch anspruchsvoll und nur von einem erfahrenen Team zu bewältigen.

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Wir haben uns während vielen Tagen über 4500m aufgehalten, in einem Höhenbereich wo sich der Körper kaum erholen kann. Wir haben systematisch unser körperliches Befinden festgehalten und mit einfachen Messungen unsere Wahrnehmungen dokumentiert. Auf unserem Trip wurden wir mehrmals mit den Auswirkungen der Höhenkrankheit  und deren Akklimatisation konfrontiert. Wir konnten alle Krankheitsfälle dank unserer Erfahrung und Kenntnissen und dem richtigen Material (Medikamente und Geräte) optimal meistern.

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Die besten Routen waren jeweils jene in abgelegene Gebiete, auf kaum befahrenen Tracks wo man inmitten der einmaligen Natur teilweise auch Offroad fahren kann.
- Die touristischen Highlights liegen heute in Naturparks wie die Reserva National Los Flamencos in Chile oder die Reserva Nacional de Fauna Andina Edoardo Avaroa in Südbolivien. In den Parks gibt es bei den touristischen Attraktionen grosse Restriktionen, man darf nicht mehr ab der Piste fahren, kein Campen und manchmal darf man nicht mal zu Fuss nahe genug an die Sehenswürdigkeit herangehen. Darum haben wir uns hauptsächlich in den touristisch unerschlossenen Gebieten aufgehalten. 

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Die Auswirkungen des Höhenklima  auf den Körper, wie reduzierter Sauerstoff, Kälte, extreme Trockenheit, starke Sonneneinstrahlung, Probleme mit dem Wasserhaushalt und Blutdruck, sowie Schlaflosigkeit ist einem 'als Normaltourist' gar nicht so bewusst. Dass man mit den damit entstehenden Unannehmlichkeiten, wie reduzierte Leistungsfähigkeit und Vergesslichkeit, Belastung der Atemwege und Schleimhäute in Nase und Augen, sowie mit Durchfall und Kopfweh abfinden muss, zeigt auf, wie beschwerlich eine solche Reise sein kann. Die Auswirkungen von Staub und der extrem trockenen Luft zeigen sich in gesprungenen Lippen und Fingerkuppen. Sehr wichtig war dass wir mit dem regelmässigen Messen des Sauerstoffgehaltes des Blutes alles unternommen haben um ernsthafte Höhenkrankheiten wie Lungen- oder  Hirnödem zu verhindern.

Auch die Limitierungen des Sauerstoffes in grosser Höhe (auf 5000m noch rund  50%) und die entsprechenden Reaktionen auf die Organe des Körpers zu kennen ist sehr wichtig wenn man über 4500m Höhe hinaufsteigt. Eine optimale Akklimatisation ist ein wichtiges Element, um grosse Höhen gut zu meistern. Diese Akklimatisation funktioniert aber nur bis knapp 4200m. Darüber muss man die Leistung reduzieren und mit aktiver Atmung den Sauerstoffgehalt des Blutes auf mindestens 80 -85 % bringen. Wo die Grenzwerte liegen ist nirgends genau dokumentiert und variiert bei jedem.

Mit dem extrem starken Durchfall und tagelangem Erbrechen von zwei Mitgliedern musste die Reise schon am ersten Tag nach dem Grenzübertritt auf 4'700m Höhe von Bolivien nach Chile umgeplant werden. Der Abstieg nach Putre auf 3'600m war notwendig und beim dreitägigen Aufenthalt auf dieser Höhe wurde analysiert, ob ein weiterer Abstieg oder sogar Abbruch der Reise notwendig wird. Während dieser Wartezeit haben die noch gesunden Mitglieder Tagesausflüge in unglaublich schöne Gebiete in der Region durchgeführt. Man fühlt sich auf der 5000m hohen Suriplaza mit den bizzarren Farben wie auf einem anderen Planeten. > Siehe #9 Suriplaza

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Die Weiterreise musste so angepasst werden, dass man in den spärlich vorhanden Refugio's oder Hostal übernachten konnte, um die angeschlagenen Körper zu schonen. Mehrmals musste man trotzdem im Auto und Zelt bei minus 9 Grad Nachttemperatur biwakieren. Das war dann für alle Teammates brutal hart. Das Campieren braucht auch viel mehr Zeit da Auf- und Abbau um die 2-3 Std mehr Zeit benötigen als einfach ein Hostal zu beziehen.

Eindrücklich waren die Bilder von den Vulkanen, Salzseen, Lagunen, Geysiren, den riesigen Steinwüsten und Felsformationen, den dort lebenden Tieren wie die Vicunas oder Flamingos und natürlich das Befahren von schmalen, steilen Strassen oder fast nicht mehr sichtbaren und selten befahrenen Tracks.

Der absolute Höhepunkt für uns war natürlich die erfolgreiche Besteigung auf den 6022m hohen Volcan Uturunco in Bolivien. Alle Teammitglieder haben diese Herausforderung angenommen und erfolgreich bestanden.

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Die Abenteuerreise „Atacama Expedition“ hat den Namen wirklich verdient.

Man hatte oft das Gefühl auf einem anderen Planeten zu sein, die einmaligen Landschaften wurden durch unzählige Fotos, mit Videokameras und einer Drohne dokumentiert. Die Fotos werden zum Teil in der Homepage im Reisetagebuch und unter Fotos veröffentlicht, die Video und Drohnenaufnahmen folgen nach deren Bearbeitung.

Die genaue Routenführung und die GPS Koordinaten und Höhenprofil-Auswertungen auf Garmin werden im Kapitel Route dokumentiert. Im Reisetagebuch unter den Tagesberichten sehen sie die täglichen Etappen, die Stories und Bilder. Man kann jeden Tag separat auswählen.

Mit der Zusammenfassung und Auswertung unserer Erfahrungen möchten wir anderen Reisenden die in diese Regionen fahren, in den folgenden Bereichen Informationen weitergeben:

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Reiseplanung / Reiseerfahrung

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Kommunikationsmittel

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Gesundheit und körperliche Belastungen


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Höhenakklimatisation ( SCIENCE Projekt 1 )

 

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Akklimatisation an grosse Höhen

 

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Auswertung der körperlichen Belastung

 

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wie wird die Höhenkrankheit verhindert

 

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Persönliche Erfahrungsberichte einzelner Teilnehmer


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Drohne Performance auf grosser Höhe >SCIENCE Projekt 2

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Reiseplanung / Reiseerfahrung

Reiseinformationen
Die Reisebücher Lonely Planet „Bolivia“ oder Chile, Reise Know-how „Peru Bolivien“ oder Chile, Footprint „Bolivia“ und vor allem das Internet über www.google.com/search und www.boliviaweb.com waren wichtige Informationsträger für unsere Planung.
die Maps: Mapa Turistica von Chiletour COPEC 1:400'000 >Nr. 1 Lauca y Surire, und >Nr. 2 San Pedro de Atacama, Travel & Tekking Map 1:100'000 Putre-Lauca, Travel & Trekking Map 1:350'000 / 50'000 San Pedro de Atacama, für Bolivien die Reise-Know-How Map Bolivien 1:1’300'000, und die Flugkarte TPC P-26C 1:500'000 , sowie die im Internet herunterladbaren Militärkarten geben viele Informationen um die Reise zu planen. Die Strassenführungen stimmen aber meistens nicht, oder nicht mehr. Darum verliessen wir uns, vor allem für das Offroad Fahren, auf die kopierbaren und einen viel grösseren Informationsgehalt enthaltenen «Google Earth» Satellitenaufnahmen mit Koordinaten Grid. Auch das Garmin GPS Map 276Cx mit der Zusatzkarte TOPO Anden mit Hohenkurven war wertvoll.

Autovermietung und Ausrüstung

Wir hatten zuerst versucht in Chile die geeigneten Fahrzeuge zu mieten. Es gibt da aber nur 4x4 Pickups die nicht genügend ausgerüstet sind. Wir fanden keinen Ansprechpartner der die ganze Ausrüstung für 3-4 Wochen Expedition mitvermietet und sicherstellt dass die Fahrzeuge für die extremen Höhen in Topzustand sind.
Der Autovermieter «Petita Rent a Car» mit Sitz in Cochabamba Bolivien unter neuer Leitung war ein zuverlässiger Partner. Die Autos waren in einem einwandfreien Zustand und starteten selbst bei tiefen Temperaturen und in grosser Höhe meistens einwandfrei. Angemeldete Wünsche betreffend Auto und Camping Ausrüstung wurden erfüllt. Wir bekamen hier auch ein grosses Zelt und die notwendige Campingausrüstung die wir aber gemäss unseren Bedürfnissen ergänzen mussten. Auch 3 Flaschen mit Sauerstoff mit dazugehörenden Masken konnte gemietet werden. Die Fahrzeuge waren gut gewartet und hatten neue Reifen und wir bekamen alle notwendigen Werkzeuge und Ersatzteile. Mit den Zusatztanks auf dem Gepäckträger konnten wir je über 200 lt Treibstoff mitführen. Die Nissan Patrol brauchten im min. 18lt bis max 30lt/100km. Es wurde mit Nachttemperaturen bis - 20 Grad gerechnet. Die tiefsten gemessenen Temperaturen lagen jedoch Mitte November  um die -12 Grad.

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Übernachtung
Die Übernachtungen in unseren Nissan Patrol waren bis zu diesen Tiefsttemperaturen problemlos. In den Autos war es jeweils 3 – 6 Grad wärmer als draussen. Die in der Schweiz gekauften Schlafsäcke mit dem richtigen Anforderungsprofil erfüllten ihre Aufgabe auch mit den Eisblumen an den Scheiben einigermassen, die vom Vermieter mitgegebenen Wolldecken darübergelegt brachten den zusätzlichen Schutz bei den tiefsten Temperaturen. Für das Aufstehen Nachts waren die hinteren Seitentüren perfekt geeignet, damit wurde der Teammate weniger belästigt.
Das 3x5 m grosse Doppelzelt hat sich als Küchenzelt und vor allem als Windschutz bewährt. Das Kochen und Zusammensitzen mit 6 Personen am Abend ohne diesen Windschutz wäre kaum möglich gewesen. Die Abendtemperaturen um die 0 Grad mit dem jeweils starken abendlichen Winden gab mit dem Windchillfactor ein Gefühl so um die -15 Grad. In der Nacht klang der Wind jeweils ab, aber die Temperaturen kamen runter auf - 6°, in höher gelegenen Camps bis zu -12 Grad gegen Morgen 6:00 früh. Dann gefriert alles was draussen geblieben ist. 

Aus den obigen Gründen haben wir vielmals auch in den einfachen chilenischen und bolivianischen Unterkünften übernachtet um die hygienischen und gesundheitlichen Probleme im Team in den Griff zu kriegen. Die Chilenischen waren aber weitaus besser als die in Bolivien. Siehe dazu auch unsere Reiseberichte.
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Essen und Trinken
Der Einkauf von Material und Esswaren in Cochabamba ist zeitaufwendig. Grössere Shopping Centers gibt es, aber man muss sie erst mal finden. Spezialitäten muss man aber wie immer von Zuhause mitnehmen. Wegen dem reduzierten Appetit auf grosser Höhe braucht man das aber kaum. Auch wir hatten am Anfang viel zu viel Esswaren eingekauft,  die vielen Vroräte haben wir am Schluss der Landbevölkerung verschenkt.

Über 4'500 Meter sollte man laut Vorgaben in der sehr trockenen Luft etwa 3-4 Liter Flüssigkeit aufzunehmen. Wir haben ca. 2 - 4 Liter Wasser pro Person und Tag für Trinken und Kochen aufgewendet. Nur bei einer benutzerfreundlichen Anordnung der Tagesgetränke wird man allerdings solche Mengen zu sich aufnehmen können. Heisser Tee in der Thermosflasche und Wasser in kleinen Trinkflaschen sichtbar und griffbereit in der Fahrerkabine haben sich bei uns sehr gut bewährt. Die 200lt Wasser pro Fahrzeug waren für die 4 Wochen angemessen.
Unterwegs haben wir Wasser für das Abwaschen und den allgemeinen Gebrauch in den Herbergen bekommen. Das frische Wasser direkt ab Quelle oder aus den Bächen um die Lagunen machte überall einen guten Eindruck, der mineralische Geschmack war allerdings merkbar und nicht gerade zum Trinken geeignet. Für das Kochen, Abwaschen und unserer Hygiene war dieses Wasser aber absolut einsetzbar. Unser Trinkwasser haben wir in 20 Paketen mit 6x2lt Flaschen mitgenommen, in San Pedro de Atacama konnten wir die Trinkwasservorräte wieder ergänzen.

Fahren
Die jeweils geplante Tageskilometerleistung konnte einigermassen eingehalten werden. Auf den Teerstrassen kann man in Chile und Bolivien problemlos mit 90 - 110 km/h fahren. Auf den Hauptrouten hat es immer wieder Zahlstellen, teilweise mit Polizeikontrollen. Die normalen stark befahrenen Schotterstrassen lassen 60 - 80 km/h zu und auf den wenig befahrenen Tracks wird dann die Geschwindigkeit gegen 20-40 km/h reduziert. In diesen wenig befahrenen Regionen konnten im Durchschnitt 150 -200 km pro Tag zurückgelegt werden. Die auf Karten herausgemessenen Luftdistanzen müssen je nach Situation zwischen 15 bis 40 Prozent erhöht werden um die teils kurvenreiche Linienführung abdecken zu können.

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Treibstoff

Der Benzinverbrauch stieg auf hoher Höhe und beim Offroad Fahren auf rund 28 Liter/100km an. Das entsprach in etwa unseren Berechnungen. Die Ladung pro Fahrzeug war mit ca. 800 kg auch nicht wenig, dazu wurde auch viel Offroad gefahren. Neben den 220 Liter Benzin mussten wir unterwegs pro Fahrzeug nochmals über 200 Liter in kleinen Dorfverkaufsläden oder Herbergen organisieren, um unsere geplante Route bis zur jeweils nächsten offiziellen Tankstelle durchzuführen. Kosten: Gasolina Regular 93 in Bolivia ca. BPS 3.67/lt (=0.50Fr), in Chile CLP 780.-/lt (=1.25Fr.), in den Shops bezahlten wir 20% bis 120% mehr für Gasolina. 

In Oruro gibt es nur die Tankstelle beim Flughafen welche Kreditkarten akzeptiert. An der Grenze zu Nordchile hat es auf der bolivianischen Seite eine Tankstelle, man kann aber nur fest eingebaute Tanks befüllen, Bargeld. Im Norden Chiles sind die Tankstellen rar, mit Glück kann man in Shops etwas zu einem höheren Preis kaufen, z. Putre 1200.- CLP/lt , aber immer Bargeld dabeihaben. Darum mussten wir zwischendurch hinunter nach Pica um unsere Tanks ganz aufzufüllen, hier 'con Tarjeta'. In San Pedro de Atacama gibt es eine Tankstelle mitten in einem Wohnquartier, Bargeld.
Im Südwesten von Bolivien kann man kaum Benzin kaufen. Die verschiedenen Unterkunftsanbieter an den touristisch bekannten Orten haben kein Interesse Gasolina anzubieten. Nur in der Uturunco Lodge in Quetana Chica bei Julian konnten wir Benzin aus dem Fass für 8 Bolivianos/lt erwerben. In den Dörfern rund um den Salar Uyuni (speziell San Juan) wurde „Gasolina“ meistens via den Dorfsverkaufsladen-Händler aus Fässern zu vernünftigen Preisen ( Bs 4-5.-/lt ) angeboten. In Uyuni hat es mehrere Tankstellen, Bargeld.

Währung Umrechnungskurs

Die Geldeinheit ist der Boliviano BOB, Kurs Nov 2017 ca BPS 680.00 / 100.-US $, Chilenischer Peso CLP ca. 62'000.- / 100.-US $

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Kommunikationsmittel

Handy
In und um die Städte Cochabamba, Oruro und Uyuni, in Chile entlang den Hauptstrassen, In Putre, Pica und Region San Pedro funktioniert der  Handyempfang problemlos. Die Tarife sind aber für abgehende und angenommene Anrufe immer noch hoch! Die Unterkünfte in abgelegenen Gebieten wie Laguna Verde , Laguna Colorada oder Villa Mar haben sehr langsames Internet zu gewissen Zeiten und Handyempfang über Satellitenschüsseln. Über Kurzwellenfunk können sie mit den Reiseanbietern in Uyuni offensichtlich kommunizieren. Diverse Touroperator haben in ihren Fahrzeugen CB Funk.

Satellitenverbindung
Wir hatten einen Satellitenhub basierend auf den Iridium Satelliten. Der Hub wird über Wifi durch das Handy oder einen Laptop bedient, die Kosten sind mit 4$ / min aber recht hoch. Dieses Kommunikationsmittel brauchten wir für die Übermittlung der täglichen Reiseberichte unserer Homepage. Da der Hub richtig zum Satelliten platziert und ausgerichtet werden muss war er nur zu bestimmten Zeiten Abends oder am Morgen früh eingeschaltet. Wenn wir keinen Handy-Empfang hatten konnten wir mit dem iSat-Hub sicher kommunizieren. Wir haben viele SMS via Satellit erhalten und für einen Notfall hätten wir eine grössere Sicherheit gehabt um auch die Angehörigen zu Hause zu beruhigen.

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GPS Geräte

Unser GPS System Backup basierte auf Garmin Geräten. Das Beste war wohl das neue GPS Map 276Cx mit der Anden TOPO Map und BluetoothTemperaturfühler. Die vorgegebenen Routen ab Google Earth wurden darauf sauber angezeigt und alle Tracks mit Höhe und Temperatur richtig aufgezeichnet. Es hat genügend Kapazität für viele Routen und Tracks. Jedes Fahrzeug hatte mind 2 GPS Geräte, neben dem 276Cx waren da die Garmin GPSmap 60CX und GPSmap 62St als Tracker, Nüvi 370 und 550 für Routen, der In Reach Explorer+ zur Übertragung von automatischen Trackpoints der gefahrenen Route, Drive Assist 50 LMT zur kontinuierlichen Videoaufnahme während des Fahrens. Probleme boten nur die zu kleinen Saugnapfhalterungen bei Fahrten auf corrugated roads. 

Sprechfunkgeräte

Zur Kommunikation unter den Fahrzeugen hatten wir diesmal bessere Funkgräte, Motorola TLKR T92 mit 0,5 Watt Leistung und Reichweite über 5.0km. Für den Einsatzraum von ca. 2 - 4 Km Sichtdistanz oder ca 1.5 km aus dem Innern des Autos hat sich diese Investition bewährt. Besser wäre noch der Einsatz einer zusätzlichen Aussenantenne passend zu den Geräten für eine grössere Reichweite aus dem Auto. Der Vorteil dieser Geräte ist dass sie mit USB ab der eingerichteten Steckdose im Auto geladen werden können. man braucht keine zusätzlichen Ladegeräte mitzuschleppen. 

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Gesundheit und Körperliche Belastung

Gesundheit

Der Erfolg einer solchen Reise ist stark vom Gesundheitszustand der Teammitglieder abhängig. Deshalb haben wir unser Befinden täglich systematisch aufgezeichnet. Wir wollten damit aber auch die Anzeichen von Höhenkrankheit frühzeitig erkennen und unsere Erfahrungen auswerten. Auf unserer Expedition haben wir die verschiedene Stufen von beginnender Höhenkrankheit erlebt. Unsere Wahrnehmungen und Erfahrungen diesbezüglich haben wir im SCIENCE Projekt 1 Beitrag zur Gesundheit und Höhenkrankheit im Detail mit Diagrammen  festgehalten.

Leistungsfähigkeit
Die Leistungsfähigkeit auf grosser Höhe wird wegen der reduzierten Sauerstoff- Aufnahmemöglichkeit der Lunge massiv reduziert. Auf 4’500m steht noch etwa 55% Sauerstoffdruck zur Verfügung !! Relativ schnell gerät man bei kleinsten Anstrengungen in Atemnot. Mit verlangsamtem Arbeitstempo und systematischer Atmungstechnik, z.B. tief einatmen bevor eine Anstrengung gemacht wird, konnten wir trotzdem die notwendigen Arbeiten wie Camp und Zeltaufbau gut verrichten. Alle Team-Mitglieder hatten bei der Akklimatisation leichte bis mittlere Kopfschmerzen oder Durchfall. Dies setzt automatisch die schon reduzierte Leistungsfähigkeit nochmals herab.

Interressant : Auch grosse Höhendifferenzen in kurzer Abfolge haben keinen grossen Einfluss auf die Pulsfrequenz. Die Atemnot war die weitaus grössere Herausforderung.

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Atemnot
Unangenehm war auf grossen Höhen die Atemnot in der Nacht, wenn man wegen dem natürlich verlangsamten Atmen beim Schlafen plötzlich buchstäblich nach Luft schnappen musste und dadurch erwachte. Tiefes, kräftiges Atmen und Atem anhalten brachte wieder die notwendige Beruhigung. Wichtig ist hier eine saubere offene Nase wie unter Trockenheit beschrieben.

Appetit
Durch die grosse körperliche Belastung, der Einnahme von viel Wasser und Tee, wenig alkoholischen Getränken und durch den reduzierten Appetit haben alle Teammitglieder, ohne dies richtig zu Realisieren, auf der Reise zwischen 3 - 6 kg an Gewicht abgenommen.
Die Anden Höhenmittel wie Coca Tee > Mate de Coca und Coca Blätter kauen, haben wir ausprobiert. Das Kopfweh war wohl weg, dafür hat der Bauch dann irgendwann nicht mehr mitgemacht. Mate de Coca in Teebeuteln war am besten verträglich.
Durchfall, Appetitlosigkeit und Schlaflosigkeit ist ein übliches Vorkommen auf dieser Höhe. Diese Probleme wirken sehr ermüdend und führten schnell zu vorübergehender Antriebslosigkeit. Nach ein bis spätestens drei Tagen konnten wir jeweils dank unseren Medikamenten den Höhen-Durchfall lindern.

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Trockenheit bis 3%
Die grosse Trockenheit in dieser Höhe, Wind und Staub gaben uns auch Probleme mit unseren Kopföffnungen.
Mit dem regelmässigen Auswaschen der Augen mit Wasser oder Augentropfen und dem Tragen von gut schliessenden Brillen konnten wir das Augenproblem einigermassen unter Kontrolle halten.

Auch das konsequente Einfetten der Lippen und regelmässige Befeuchten der Nasenschleimhäute mit Nasenspray wurde von den meisten gut befolgt. Der wichtigste Punkt scheint dabei eine gut funktionierende Nase zu sein. Da nur etwa die Hälfte Sauerstoff zu Verfügung steht muss die Nase immer offen sein damit nicht durch den Mund geatmet werden muss, da sonst der ganze Mund – Hals – Bronchienbereich ausgetrocknet wird. Dies kann zu Bronchien und Lungenproblemen führen. Um die Nase freizuhalten haben wir in Bolivien eine mentolisierte Vaseline „Mentisan“ erhalten. Dick in die Nasenlöcher eingestrichen kann nach kurzer Zeit die Nase entleert werden und ist somit offen zum freien Atmen. Oder auch mit den Nasensprays wie Humectacion Nasal BEBESAL die in den Farmacias verkauft werden. Mit diesem System konnte auch die Schlaflosigkeit verbessert werden.

Auch die Hände wurden durch den Staub, Dreck, das hantieren mit Kanistern und Campingmaterial stark beansprucht. Risse im Fingerbeerenbereich und gebrochene Nägel waren schmerzvoll. Mit dem konsequenten Tragen von geeigneten Handschuhen beim Arbeiten und durch regelmässiges Einfetten konnten wir auch diese Problematik bis am Schluss verringern.

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Siehe weitere Themen und genauere Auswertungen unter SCIENCE.

Bericht Marcel Lüthi,   Fotos + Homepage Werner Bührer, Feb 2018,  Copyright CELESTE ADVENTURES