Abenteuer pur
Heute versuchen wir eine 175 km Route zu befahren, welche auf den Karten nicht vollständig aufgeführt und auch auf Google Earth nur partiell erkennbar ist. Können wir die steilen Partien bis über 5100m Höhe meistern oder müssen wir im steinigen Gelände resignieren und umkehren. Die Szenerie wird auf jeden Fall einmalig.Data 24.11.2017
Heutiges Ziel, Route : Zapaleri Tour und das Pueblo Quetena Chico erreichen
Tagesbeginn : | 08:00 | Gesamtfahrt, Track: | 175 km | |
Einsatzdauer h : | 07h:30m | Fahrtdauer Std: | 5h:10m | |
Average Speed : | 38 km/h | Treibstoff lt/100km: | 28,0 | |
Temperaturen °C : | min/max | -12° / 18° | ||
Wetter : | Schön, windig mit Staub | |||
Sunrise / Sunset : | 05:36 / 18:54 | |||
Höhen Camp / | Höchster Punkt | 4210 müM / 5120 müM | ||
Koordinaten Camp: | 22°11'28.62" S / 67°20'21.90“ W | |||
Ort : | Uturunco Hostal, Quetena Chico | |||
Crew Stimmung : | von 1 - 10 | 8 |
Nächstes Ziel, Route : Befahren und besteigen des 6022m hohen Uturunco – Laguna Colorada
Reisebericht
Die Nacht war mit minus 12 Grad sehr kalt und wir waren froh im einfach eingerichteten Refugium bei rund plus 2 Grad schlafen zu dürften. Am Morgen früh wurde der Homepage Bericht via Satellit noch im Minusgradbereich verschickt. Die Abfahrt war etwas spät, da wir wegen der Zeitverschiebung von Chile nach Bolivien ( +1h ) das Desajuno = Morgenessen zu spät angesetzt hatten.
Die Fahrt führt uns zuerst über die grosse Ebene der Laguna Verde. Wir verschwinden so schnell wie möglich aus dem Sichtfeld der Parkranger, die sehen das nicht so gerne wenn man von der offiziellen Strasse abweicht. Aus der Vielzahl der vorhandenen einzelnen Spuren wählen wir vielfach unsere eigene.
Die erste Meisterprüfung in der Fahrtechnik mussten wir im Einstieg zur Geröllhalde ablegen. Mit zwei Mal „sagen“ konnten wir die Spitzkehren im Steilhang problemlos meistern.
Auf der ersten Anhöhe angelangt, blieben uns bei der grandiosen Sicht auf die Laguna Verde und Blanca mit dem grossen Vulkan Liancabur die Mäuler das erste Mal offen stehen. Diese Pastellfarben sind schon unglaublich schön.
Auf der obersten Passhöhe auf 5120m stiessen wir wieder auf Schnee Resten, wo die Sonne so sonderbare Kanäle ausbrannte.
In diesem Gebiet mussten wir natürlich unsere Drohne starten um die fantastischen Schneefelder von einem anderen Blickwinkel bewundern zu können. Wegen dem grellen Licht musste der Drohnenpilot Werni unter einer Decke die Drohne steuern damit er auf dem kleinen Bildschirm überhaupt etwas sah.
Die wunderschöne spurenfreie Abfahrt über die weiten Steindünen zur Laguna Blanca mit dem Vulkan Zapaleri im Hintergrund führte uns zum Rendezvous Punkt im Salar, wo wir vor drei Tagen von der Chilenischen Seite bis an die Bolivianische Grenze fuhren.
Marcel hatte bei seinem Luftsprung mitten auf der grossen Ebene seine Lesebrille verloren. Da wir die genauen GPS Koordinaten hatten fanden wir die von Marcello verlorene Brille etwa 20 cm neben unserer alten Autospur ! Unglaublich ...
Nun kommt der kritische Teil unserer Reise, das Finden des Einstieges für die Überquerung der Gebirgsformationen. Mit dem Kriechgang im 1. und 2. Gang ging es buchstäblich über Stock und Stein aufwärts. Der gewählte Weg aus Google Earth gab uns wertvolle Informationen. Teilweise sahen wir noch ältere Spuren, dann wieder nichts. Schlussendlich mussten wir unseren Weg durch die Sand- und Geröllhalden selber finden.
Die Aussicht war phänomenal, wir fühlten uns auf einem anderen Planeten. Die Landschaften wirkten in dem diffusen Licht gespenstig und wie von Malerhand gepinselt.
Beim Mittagslunch konnte man sogar bis nach Argentinien sehen. Die Laguna Zapaleri war fast ausgetrocknet, während dem die Laguna Busch wiederum hunderten von Flamingos ein Heim bot.
Der letzte Teil von der Laguna Hediona bis zu unserer Unterkunft in Quetena Chico war dann wieder knallharte Pflichtarbeit. Die steinige und holperige Strasse produzierte unglaublich viel Staub. Erstaunlich dass in diesem staubigen Umfeld entlang von kleinen Wasserläufen auch Tiere leben können. So immer wieder die wolligen Alpacas, die schlanken Vicunas und hin und wieder ein Suri = Strauss.
Der Vulkan Uturunco begleitete uns auf diesem Teil in nobler Entfernung und prägte sich in unsere Köpfe ein. In Queteria Chico fanden wir erst nach langem Suchen das „Hotel“ Uturunco mit dem Besitzer und Guide Julian. Er ist Tourleader und Vulkanguide und hat den Schlüssel für 'die Schranke' , das ist die Barriere welche den Zugang zum hohen Berg sperrt. Hier hatten wir nun mindestens ein eigenes Bad im 2er und 4er Schlag. Das ist wichtig um gut auszuruhen, wollen wir doch morgen diesen 6022m hohen Vukan besteigen. Julian liess uns wissen dass morgen um 5:00 ganz sicher Tagwache ist, gilt für die welche da hinaufwollen.
Technik
Den Dachträger vom Fahrzeug Team 1 mussten wir heute mit Spannset gegen das nach vorne Verrutschen sichern, so blieb er mindestens in seiner Position.
Gesundheit
Alle fühlen sich recht gut. Den Aufstieg auf die 5120m haben wir gut überstanden. Alle sind bereit morgen den 6000 Meter hohen Uturunco in Angriff zu nehmen. Wir sind nach diesem tollen Tag voll Erwartung und euphorisch, die trockenen Kehlen werden mit den letzten Resten des billigen Brandys von Cochabamba gespühlt.
Gesundheits-Rating: 8 von 10
Camp Koordinaten zur direkten Eingabe in Google Earth, kopieren, einfügen im
Sichtfenster, Suche drücken:
22.19121833S,67.3394167W