Bereits höchste Anforderung an das Team
Gute Planung ist wichtig, die Flexibilität bei der Umsetzung ist aber schlussendlich der matchentscheidende Punkt. Am späten Abend und die ganze Nacht hatten zwei Mitglieder plötzlich Durchfall und Erbrechen. An eine Weiterfahrt ist nicht zu denken. Sind das die ersten Anzeichen der Höhenkrankheit oder ist dies nur eine grobe Magen-Darm Verstimmung ? Der gemeinsame Abstieg und zügeln in ein Hotel in Putre auf 3600 ist der erste Entscheid.
Nach der Absicherung der kranken Teammitglieder führten zwei Fahrzeuge um 14 Uhr noch einen Ausflug in das unglaublich schöne Gebiet von Suriplaza durch und überschritten das erste Mal die 5000m Meter Grenze. Ein unglaublich eindrucksvoller farbintensiver Ort auf unsere Erde. Auch unsere Drohne schaffte 5500m problemlos.
Data 11.11.2017
Heutiges Ziel, Route : Suriplaza.- Putre
Tagesbeginn : | 07:00 | Gesamtfahrt, Track: | 150 km | |
Einsatzdauer h : | 12h:00m | Fahrtdauer Std: | 5h:08m | |
Average Speed : | 33 km/h | Treibstoff lt/100km: | 25,0 | |
Temperaturen °C : | min/max | 01° / 23° | ||
Wetter : | Schön,blauer Himmel | |||
Sunrise / Sunset : | 05:43 / 18:39 | |||
Höhen ü.M. von - bis | / Camp | 4530 müM | ||
Koordinaten Camp: | 18°11'43.05" S / 69°33'38.85" W | |||
Ort : | Hostal Vientos del Altiplano bei Marysol | |||
Crew Stimmung : | von 1 - 10 |
Nächstes Ziel, Route : Vulkan Guallatiri (6000m)
Reisebericht
Die massive Magen-Darm Krankheit von den zwei Teammitgliedern warf unseren ganzen Plan über den Haufen. Ist das starke Erbrechen mit Blut und Durchfall im halbstunden Takt die ersten Anzeichen einer Höhenkrankheit oder haben wir nur etwas Aufgelesen? Die Blutsauerstoff waren mit 70 % beängstigend tief. Mit einer Tiefen-Atemtechnik konnte man es mindestens auf 80 % angehoben werden. Im Spital ist das der Alarmpegel. Am Morgen um 8 Uhr waren die zwei Patienten nicht transportfähig.
Wir entschlossen uns, dass zwei Fahrzeuge einen kleinen Ausflug an die Seen machen und dass wir nach der Rückkehr weiterentscheiden. Die Zufahrt zum wunderschönen See mit den zwei schneebedeckten Vulkanen über Privates Gebiet war gesperrt. Also schon wieder eine Enttäuschung.
Wir entschlossen uns um 11 Uhr auf das 3600 tief gelegene Putre zu verschieben und dort einen Hotelbezug vorzunehmen. Das erste Hotel war ausgebucht. Der Hotelangestellte empfahl uns ein Hostal am Dorfrand, welches nirgends publiziert ist. Die Zufahrt und Örtlichkeit versprach nichts Gutes. Wir wurden aber von der hübschen Marysol (Meer & Sonne) sehr herzlich begrüsst und in einen schönen Garten zu den ansprechenden Zimmern geführt. Dusche WC / alles perfekt.
Die Betreuung unserer Patienten war einfach. Sie konnten nichts essen und nur wenig trinken, weil alles nach 5 Minuten oben oder unten wieder beim WC deponiert wurde. Da war ja im Hintergrund Marysol welche Boullion und Tee in Thermosflaschen zubereitetete. Um 14 Uhr entschlossen wir uns in das rund 80 Km entfernte Suriplaza zu fahren. Naturstrasse pur, kurvenreich und steil. Unsere Kriechgang Getriebe konnte vor allem auf grosser Höhe gute Dienste leisten.
Unterwegs besuchten wir noch einen Meteor-Krater, zu welchem keine Strasse führte. Super interessant und eindrücklich. Bei der Rückreise touchierte Marcel einen hinter einem Busch versteckten Stein das vordere Differenzial. Ja super! Vorwärts geht es nicht, sonst verletzen wir das hintere Differenzial und rückwärts war auch nicht ratsam das Vordere Differenzial nochmals zu küssen. Das alles im Steilhang. Mit einem Volleinschlag der Steuerung gelang es schlussendlich den Störefried seitlich rückwärts zu umfahren. Glück gehabt. Nur der Stein hatte einen sichtbaren Schaden davon getragen.
Die Fahrt auf die 5000m in das Gebiet von Suriplaza (ca 30 km von der Peruanischen Grenze entfernt) war traumhaft. Die Bilder sprechen mehr als tausend Worte.
Im einem Seitental von Suriplaza gaben wir nicht auf, bis unsere Fahrzeuge „offroad“ die 5000 m überschritten hatten. Der Atem blieb uns im Hals stecken, nicht nur wegen der Höhe, sondern wegen der unglaublich schönen, ja kitschig schönen Landschaft.
Nun kam der erste Härtetest für unsere Drohne. Beim Startpunkt auf 5005 m über Meer konnte die Drohne mit 80% der Leistung die Höhe stabil halten. Mit Vollgas konnten wir in rund 2 ½ Minuten 500 Meter Flughöhe erreichen. Also 5500m über Meer und immer noch etwas Reserve. Da ist doch unglaublich. Die Bildqualität von Video und Fotos war einfach wahnsinnig.
Wir erreichten Putre bei anbrechender Dunkelheit um 20:30. Unsere zwei Kollegen hatten den Tag stabil überlebt. Sie sind natürlich geschwächt und an eine Weiterfahrt ist nicht zu denken.
Gesundheit
Ausser den zwei Patienten (die Namen nennen wir bewusst nicht, die betroffenen Familien Angehörigen sind informiert) geht es dem Rest der Schwerathleten relativ gut. Ein Mitglied hat leichten Durchfall. Ein Kontakt mit unserem Expeditions-Doktor relativierte zum Glück den Blutrauswurf.
Der Sauerstoffgehalt ist bei allen so knapp unter 90 %. Ganz klar noch nicht akklimatisiert (95%), aber auch wahrscheinlich ein Garant, dass die Risiken von einem Lungenödem minimal sind. Auch die Urin-Ausscheidung ist bei allen erfreulich gut. Dass wir am Abend zu einer Pizza noch locker eine Flasche Wein mit Genuss trinken konnten, zeigt ganz klar, dass wir auf der richtigen Seite liegen
Gesundheits-Rating: 6 von 10 bei den gesunden Teammitglieder
Die Stimmung in der Gruppe ist trotz den schwierigen Umständen gut.
Camp Koordinaten zur direkten Eingabe in Google Earth, kopieren, einfügen im Sichtfenster, Suche drücken:
18.1950667S,69.5611056W